Insgesamt nahmen wir acht Locker aus England, Schweden und Deutschland unter die Lupe. Hauptsächlich wurden sie in der Wintersaison getestet.
Leider hatten wir 2013/14 eines der schlechtesten Fuchs-Jagdjahre überhaupt erwischt. Die Jahresstrecke war mit neun Rotröcken unterirdisch. Aber auch der Anblick hielt sich mehr als in Grenzen. Insgesamt konnten wir mit den Testkandidaten drei Rotröcke anlocken, wovon einer gestreckt wurde. Allerdings bekamen wir auch ohne übermäßig viel Beute einen guten Eindruck von Handhabung, Lautstärke, Klang und Einsatzmöglichkeiten der Locker.
Best Fox Call Original
Dieser Locker ist einer der weit verbreitetsten und bekanntesten Locker in England. Zwei schwarze Kunststoff-Stege schließen eine Klangmembran ein. Eine grüne Umhängeschnur ist in der Lieferung inbegriffen. Das Instrument ist kinderleicht und ohne vorheriges Üben
zu bedienen. Man nimmt es quer in den Mund, beißt zu und bläst.
Hände zum Modulieren des Tones sind nicht nötig, sodass man gleichzeitig locken und schießen kann. Bei geringem „Beiß-Druck“ ertönen Geräusche ähnlich einer Kaninchenklage. Bei festem Biss erfolgt ein hohes, jämmerliches Qietschen – der hauptsächlich angedachte
Lockton, wie er in England jährlich tausendfach erklingt. Die Lautstärke des Tones lässt sich über die Intensität des Hineinblasens leicht von leise bis laut modulieren. Für sehr weit entfernte Füchse ist er aber zu leise. Auf der „Heide“ wurde mithilfe des „Original“ in einer
Winternacht ein Fuchs aus dem angrenzenden Wald gelockt und auf etwa 50 Meter erlegt.
Best Fox Call SS
Dieser Locker ist – berücksichtigt man auch baugleiche Produkte anderer Hersteller – einer der beliebtesten im englischsprachigen Raum. Vor allem in Britannien und Australien ist er sehr verbreitet. Dabei ist er nur eine gebogene, rostfreie Edelstahlplatte mit einem kleinen Loch
auf der Ober- und einem etwas größeren auf der Unterseite.
Eine grüne Umhängeschnur wird mitgeliefert. Um überhaupt einen brauchbaren Ton aus dem Instrument zu quetschen, braucht es Einiges an Übung. Auf jeden Fall sollten Sie sich dafür das Vorführvideo auf der Homepage des Herstellers ansehen. Hat man den Dreh aber raus, geht’s ganz einfach. Die Töne des Lockers sind eigentlich recht undefinierbar, sollen aber wohl den Todeskampf kleiner Nagetiere imitieren. Zum Bedienen
benötigt man eine Hand, was gleichzeitiges Schießen ausschließt. Von der Lautstärke befindet er sich im Mittelmaß. Bei viel mitgeblasenem Speichel können die Löcher schon einmal verstopfen.
Best Fox Call Faulhaber
Eigentlich handelt es sich dabei um einen Haselhuhn-Ruf, hergestellt von der Firma Faulhaber aus Österreich, der über die englische Marke vertrieben wird. Hier allerdings nicht als Haselhahn-Locker, sondern als Fuchslocker.
Der sehr kleine und neue Kunststofflocker lässt sich frei- oder einhändig bedienen. Dazu bläst man einfach durch die Löcher und moduliert den Ton über die Luftzufuhr. Er ist auch ohne Übung sehr leicht zu bedienen. Dieses Produkt eignet sich nur für kürzere Distanzen, da
es ziemlich leise ist. Der noch recht unbekannte Locker erinnert vom Klang her an ein Mauspfeifchen gemischt mit etwas Vogelklage. Auch wenn er im Test keinen Erfolg brachte, ist er ein interessantes Produkt für kurze Entfernungen.